Öffentlichkeitsarbeit

Ob Medienarbeit, Welttreffen, Konferenzen oder Kampagnen – jedes Jahr rückt ACN die Anliegen der notleidenden Kirche ins Licht der Öffentlichkeit. Die Aktionen und die Öffentlichkeitsar- beit von ACN waren auch 2022 wieder vielfältig. Hier stellen wir einige Veranstaltungen vor, die von der ACN Zentrale oder von einigen der 23 nationalen Büros organisiert wurden.

Eine Million Kinder beten den Rosenkranz

Die Initiative „Eine Million Kinder beten den Rosenkranz“ entstand 2005 in Caracas, der Hauptstadt von Venezuela. Ziel dieser von ACN geförderten Gebetskampagne ist es, um Frieden und Einheit in der Welt zu bitten und gleichzeitig Kinder und Jugendliche zu ermutigen, in schwierigen Zeiten auf Gott zu vertrauen.

2022 verzeichnete das Rosenkranz- gebet erneut eine erfreulich hohe Beteiligung: So vereinten sich am 18. Oktober Kinder aus 140 Ländern auf allen Kontinenten zu dieser Aktion. Auf der Website der Initiative registrierten sich 840.000 Teilnehmer. ACN weiß jedoch, dass die Zahl der Teilnehmenden in Wirklichkeit wesentlich höher lag: So beteiligten sich auch Hunderte von Schulen in aller Welt, 50 davon allein in Kenia. Weitere Schulen nahmen beispielsweise in Spanien, Großbritannien, Südkorea, Argentinien, Chile und Mexiko teil.

Es beteiligten sich aber auch Kinder aus Ländern, in denen Christen eine kleine Minderheit unter einer muslimischen Mehrheitsbevölkerung bilden, wie z. B. Saudi-Arabien, Oman, Katar und Aserbaidschan. Dazu kommen Teilnehmer aus asiatischen Ländern, in denen Christen ebenfalls in der Minorität sind, wie z. B. Laos, Myanmar oder Bhutan.

Im portugiesischen Marienwallfahrtsort Fatima versammelten sich Kinder aus verschiedenen Ländern in der Erscheinungskapelle, wo sie um 18.30 Uhr den Rosenkranz beteten. Die Veranstaltung wurde live im Fernsehen und Radio übertragen, sodass noch mehr Menschen zuhören und mitbeten konnten.

Papst Franziskus rief am 16. Oktober nach dem traditionellen Angelus-Gebet Kinder aus aller Welt dazu auf, sich der internationalen Gebetskampagne „Eine Million Kinder beten den Rosenkranz“ anzuschließen. Außerdem bat er die Teilnehmer, besonders an die Ukraine und alle anderen Länder zu denken, die unter Krieg und Elend leiden.

#RedWeek

Rund 350 Millionen Christen in aller Welt leben in einem Umfeld, in dem sie gewaltsam verfolgt, diskriminiert oder an der freien Ausübung ihres Glaubens gehindert werden. Die #RedWeek, in einigen Ländern auch „Red Wednesday“ genannt, ist eine im Jahr 2015 von ACN ins Leben gerufene Initiative. Ziel dieser weltumspannenden Aktion ist es, die öffentliche Aufmerksamkeit auf das Schicksal verfolgter und benachteiligter Christen zu lenken.

Vom 16. bis 23. November 2022 wurden in 17 Ländern mehr als 600 Gebäude rot angestrahlt. Traditionsgemäß organisierten die teilnehmenden Nationalbüros von Aid to the Church in Need Veranstaltungen, Nachtwachen, Gottesdienste und Vorträge.

Deutschland war mit 170 illuminierten Kirchen das Land, in dem die meisten Gebäude an der Initiative teilnahmen – darunter die Kathedralen von Passau, Regensburg, Augsburg und Mainz – , gefolgt von Österreich mit 145 und den Niederlanden mit 141. In Österreich wurde außer 144 Kirchen auch das Parlament rot angestrahlt.

Weitere bedeutende öffentliche Gebäude, die zum Symbol der Solidarität mit verfolgten Christen wurden, waren die Basilika Sacré-Cœur in Paris, das britische Außenministerium, die Christkönigsstatue in Lissabon, die Kathedrale von Cuernavaca und das Heiligtum von Teplzingo in Morelos, Mexiko. In der Slowakei haben sich mehrere öffentliche Gebäude zu diesem Zweck „rot gekleidet“, darunter die Nationaloper in Košice, die Burg und die Nationalbrücke in Bratislava und die britische Botschaft.

In diesem Jahr bekundete Papst Franziskus erneut seine Verbundenheit mit notleidenden Christen, indem er einer Gruppe von Pilgern in Rom dafür dankte, dass sich auch der Wallfahrtsort „Unsere Liebe Frau von Tschenstochau“ (Jasna Góra) in Polen der #RedWeek angeschlossen hatte:

„Ich danke euch, dass ihr euch in diesen Tagen mit den verfolgten Christen in der Welt vereint habt, indem ihr euch der Initiative #RedWeek angeschlossen und für sie gebetet habt, insbesondere im Heiligtum von Jasna Góra. Möge die Muttergottes diesen Menschen völlige Freiheit und Trost in ihrer Bedrängnis schenken. Ich segne euch von ganzem Herzen.“ (Generalaudienz vom 23. November 2022)

Die #RedWeek ist auch zu einem wichtigen Ereignis in Ländern geworden, die über kein eigenes Nationalbüro von ACN verfügen. So haben sich Katholiken in Kroatien, der Tschechischen Republik, in Peru und auch in Guatemala kurzerhand selbst organisiert, nachdem sie in einer Radiosendung von der Idee gehört hatten. In Guatemala wurde beispielsweise das Gebäude der Zentralbank rot angeleuchtet.

Im Rahmen der #RedWeek organisierten mehrere Nationalbüros von ACN weitere Aktionen. So veranstaltete Australien zum ersten Mal die „Nacht der Zeugen“ in Canberra, bei der die Teilnehmer Berichte über Verfolgungen aus erster Hand hörten.

In Frankreich fanden landesweit etwa 50 Nachtwachen in Kirchen sowie eine Reihe von Treffen und Diskussionen mit Politikern und anderen prominenten Gästen statt. Das kolumbianische Büro von ACN veranstaltete in sechs verschiedenen Städten einen Vortrag mit Schwester Gloria Narváez, die fast fünf Jahre lang von dschihadistischen Terroristen in Mali gefangen gehalten wurde. Im Berichtsjahr organisierte das kolumbianische Büro zudem Veranstaltungen in Peru.

Auch Großbritannien setzte seine Verbundenheit mit der #RedWeek fort. Die Briten hatten zu einer Veranstaltung eingeladen, an der Bischof Jude Arogundade aus Ondo, Nigeria, sowie 25 Mitglieder des Parlaments teilnahmen, darunter die Sonderbeauftragte des Premierministers für Religions- und Glaubensfreiheit, Fiona Bruce.

Der schottische Zweig von ACN in Großbritannien organisierte ein Webinar, das unter der Schirmherrschaft der Abgeordneten des schottischen Parlaments Clare Adamson stand.

 

Facts and figures